Gruppe 6: Klaus Tratsch, Friedrich Wernitznig, Kathrin Uedl
Ausgangssituation
Die Whistler Corporation, amerikanischer Hersteller von Radarwarngeräten für Autos, befindet sich in einer angespannten Situation: Logistik- und Fertigungsprobleme bringen das Unternehmen in die Verlustzone. Daraufhin muss nun reagiert werden. Es werden dazu folgende Vorgehensweise für die Zukunft des Unternehmens in Erwägung gezogen:
- Umstrukturierung der Fertigung und Schließung des Werks in Fitchburg (Erhalt des Stammwerkes in Westford)
- Intensivierung der Partnerschaft mit einem koreanischen Unterhaltungselektronikanbieter
- Off Shoring, was so viel bedeutet, dass die gesamte Produktion ins Ausland verlagert wird.
Hauptversammlung
Im Rahmen einer Hauptversammlung werden die Möglichkeiten für die Zukunft des Unternehmens vorgestellt und schlussendlich durch Abstimmung der Aktionäre über weitere Vorgehensweise der „Whistler Corporation“ entschieden.
Der kaufmännische Direktor Mag. Friedrich Wernitznig und der technische Direktor DI (FH) Klaus Tratsch – unter der Moderation von Kathrin Uedl, Bakk. – zeigen verschiedene Alternativen für das Fortbestehen des Unternehmens auf und stellen Rede und Antwort gegenüber den Aktionären.
Pressesprecherin Kathrin Uedl eröffnet die Hauptversammlung.
Warum befindet sich die „Whistler Corporation“ in der Verlustzone?
Gründe dafür sind, dass die Konkurrenz äußerst billig im Ausland produziert und deshalb auch der Marktanteil in den vergangen Jahren von 21% auf 12% gesunken ist (!!). In Zahlen bedeutet dies, dass monatlich ein Verlust von $ 500.000,- gemacht wird. Weiteres sind in der Branche die Boom-Times auf dem Verkäufermarkt bereits abgelaufen.
Ein weiterer Grund für das Erreichen der Verlustzone ist, dass es immer wieder Probleme in der Produktion und in der Logistik gibt. So wird in Westford eine Teilproduktion vorgenommen.Die dort angefertigten Teile werden dann nach Fitchburg transportiert und zum Endprodukt zusammengesetzt. Daraufhin wird das Endprodukt wieder nach Westford zur Verpackung retourniert. Schlicht und einfach kann dies als logistischer Wahnsinn zu betrachten.
Dass die Produktpalette größer geworden ist, bringt statt Vorteile auch Nachteile mit sich: So gibt es bei der Produktion oft Staus auf den Produktionsstraßen, es gibt wenig Lagerfläche, gute Arbeitskräfte sind schwer aufzutreiben und es gibt nur teure Nutzflächen.
Der kaufmännische Direktor Friederich Wernitznig erklärt die prekäre Situation des Unternehmens.
Welche Strategien zur Problembehebung wurden entwickelt?
Um den totalen Kollaps des Unternehmens abzuwenden, wurden Turn-Around-Strategien entwickelt. Diese Strategie sollen die Fertigungen optimieren und effizienter machen:
- Race-Me Strategie (Restoring A Competitive Edge Through Manufacturing Excellence): Ziel ist es, innerhalb von 24 Monaten so effizient wie die Fernost Konkurrenz zu werden. Mittels vorhandenen Know-How soll der Kostennachteil gegenüber dem Osten gesenkt werden.
- Kanaban-Methode (Karten-Methode): Der Computer soll nicht mehr die Geschwindigkeit der Produktion bestimmen, sondern der Mensch kann das Tempo festlegen. Dies sei in der Automobilbranche bereits Standard und könnte in der Elektronikbranche auch etabliert werden. Dadurch sollte die Qualität der Produkte gesteigert werden und somit wieder ein Wettbewerbsvorteil erzeugt werden. Auch der Ausschuss von Produkten soll dadurch gesenkt werden.
Klaus Tratsch stellt die Race-Me und die Kanaban Strategie vor, die das Unternehmen sanieren sollen.
Welche Überlegungen wurden noch zur Rettung der „Whistler“ gemacht?
Durch Etablierung von Geräten des Herstellers „Whistler“ soll in naher Zukunft jeder amerikanische Haushalt ein Gerät von „Whistler“ besitzen. Dazu müsste eine Rückeroberung der Marktführung erreicht werden, was aber wiederum aufgrund der starken Konkurrenz utopisch erscheint.
Ein weiterer Vorschlag wäre die Schließung des Nebenwerkes in Fitchburg, welches enorme Fixkosten bringt. Hier versucht man dem Weg des Off-Shoring vorzubeugen und die Arbeitsplätze innerhalb der USA zu sichern. Doch auch die Tatsachen, dass wieder Schließungskosten, Arbeiterstreiks, usw. auftreten, werden ins Auge gefasst.
Welcher Weg soll nun für die Zukunft eingeschlagen werden?
Von der betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Sicht wäre die Off-Shoring Strategie empfehlenswert, wobei jedoch die Methode der Race-Me-Strategie nochmals überdacht werden sollte, da diese gute Ansätze mit sich bringt.
Der technische Bereich spricht sich ebenfalls für die Race-Me und die Kanaban-Strategie aus und zweifelt die Verlagerung der Produktion ins Ausland stark an. Von Seiten des Hauptaktionärs und der Aktionäre kommt der Vorschlag der Stilllegung des Werkes. Die Begründung für diesen Vorschlag ist jene, dass sie nicht gewillt seien, Geld in etwas zu investieren, das nur wenig bzw. gar keine Zukunft hat. Denn eine Garantie, dass die vorgeschlagenen Strategien wieder Rendite bringen, sei kurzfristig sehr unwahrscheinlich.
Fragen aus dem Auditorium
Dass die Aktionäre sehr großes Bedenken haben, zeigt auch die Fragerunde. Die Anzweiflung der entwickelten Kollisionsgeräte für Autos und überhaupt der neuen Produkte wurde immer wieder laut. Dass keine freien Kapazitäten und Ressourcen für die Sortimentserweiterung zur Verfügung wären, wurde auch erwähnt. Auch die Frage, wann wieder mit Gewinn gerechnet werden könne, wurde in den Raum geworfen.
Der kaufmännische Direktor und der technische Direktor bei der Beatnwortung der kritischen Fragen der Aktionäre.
Abstimmung über die Zukunft
Nach dem engagierten Einsatz des Vorstandsteams der „Whistler“ und der kritischen Fragen der Aktionäre wurde eine Abstimmung über den Fortbestand des Unternehmens durchgeführt.
Ergebnis: Die Aktionäre erreichten eine absolute Mehrheit zur Stilllegung und Liquidation der Corporation. Der Vorstand nahm dies zur Kenntnis und wurde danach beauftragt, alle nötigen Schritte für die Liquidation einzuleiten.
Nach dem engagierten Einsatz des Vorstandsteams der „Whistler“ und der kritischen Fragen der Aktionäre wurde eine Abstimmung über den Fortbestand des Unternehmens durchgeführt.
Ergebnis: Die Aktionäre erreichten eine absolute Mehrheit zur Stilllegung und Liquidation der Corporation. Der Vorstand nahm dies zur Kenntnis und wurde danach beauftragt, alle nötigen Schritte für die Liquidation einzuleiten.
Das Team der "Whistler" nach der Abstimmung.
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